Betr.: 10-Punkte-Plan oder eon-RWE-Papier? An: Katherina Reiche, Wirtschaftsministerin

Katherina Reiche (aktuelle Bundes-Wirtschaftsministerin) hat vor einigen Tagen einen 10-Punkte-Plan zur Energiewende veröffentlicht, welcher sich stark mit einem Positionspapier von eon und RWE überschneidet - teilweise sind Formulierungen aus dem RWE-Papier sogar 1:1 im Bericht der Bundesministerin wieder zu finden!! Das geht ja mal gar nicht.


Sehr geehrte Frau Bundesministerin Katherina Reiche,

nach den neuesten Medienberichten frage ich mich für welche Zielgruppe Sie Ihre Politik gestalten. Mit Ihrem Hintergrund in der gasbasierten Energieversorgung (Geschäftsführung Verband kommunaler Unternehmen Vorsitz Westenergie), wirkte es von Anfang an so, dass Sie eher für die Belange der Industrie ein offenes Ohr hätten als bürgernahe Energie-Politik zu machen. Nach dem Erscheinen Ihres 10-Punkte-Plans zur Energiewende erhärten sich nun meine Zweifel. Man findet fast vollständig identische Formulierungen Positionspapier der Energiekonzerne EON und RWE zum Thema Energiewende. Dies wirkt für mich wie deutliche Einflussnahme auf Ihre Politik seitens der Industrie. Ich fühle mich unter diesen Umständen politisch nicht durch Sie vertreten.

Ich fordere Sie auf: Bitte rücken Sie von Ihrem derzeitigen politischen Kurs ab. Machen Sie evidenzbasierte Politik, entscheiden Sie auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, nicht auf Basis persönlicher Sympathien gegenüber der Energiekonzerne. Nutzen Sie zum Beispiel das Monitoringpapier des energiewirtschaftlichen Instituts der Universität Köln als Entscheidungsgrundlage. Wir brauchen Politik, die uns alle als Bevölkerung vor dem Desaster der Klimakatastrophe schützt. Nicht Politik, die Konzerne reich macht.

Herzlichen Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüße

Sophia
Assistenzärztin

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